Thema Achtsamkeit von Luisa

Ich habe Luisa gefragt, ob sie nicht mal einen Text über das Thema Achtsamkeit schreiben würde. Zum Glück hat sie zugesagt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Also, danke Luisa und hier ist der Text:

Ich wurde gebeten, einen Gastbeitrag zu schreiben und das Thema Achtsamkeit schien ein spannendes zu sein. Meine erste Reaktion? OMG, super-awesome! Die zweite? OMG, jetzt bin ich nervös! Unruhiges Augenzucken, eine nicht nur gerunzelte, sondern eher gefurchte, Stirn und schwitzige Hände. Ich bin nervös….Nein, nein, das ist größer. Ich habe Angst. Nicht pansich, aber auch nicht nur ein bisschen. Ich habe Angst, weil ich befürchte, diese tolle Möglichkeit voll in den Sand zu setzen. Ich habe Angst, dass der Text nicht zu TelltheTruth passen könnte und sich Enttäuschung breit macht wenn ich das in den Sand setze.

Aufgeregtes Geschwirre in meinem Bauch, ein bisschen Herzklopfen, grenzdebiles Grinsen. Ich freue mich. Ich freue mich sehr, dass ich das machen darf. Ich freue mich, dass ich jetzt erst recht einen Grunde habe, mich mit Achtsamkeit zu beschäftigen. Hatte ich schon länger vor, habe ich aber geschoben und geschoben. Ist das wichtig? Nein. Eigentlich tue ich das jetzt schon die ganze Zeit, nicht wahr? Achtsam sein. Achtsamkeit ist die Entscheidung, die Gedanken nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft umherschwirren zu lassen, sondern ganz im Hier und Jetzt zu sein und nach innen zu horchen, was denn da gerade so los ist. Hier sind Gedanken willkommen, werden aber nicht festgehalten, sondern beobachtet. So lange, bis sie zur Ruhe kommen und ganz am Rande des Bewusstseins dümpeln, wie schlafende Fische.

Wenn ich bewusst achtsam bin, stelle ich mir mein Inneres gerne wie eine Kristallkugel vor. In dieser Kugel sehe ich Bilder aus Gedanken aufleuchten, Ideen, Assoziationen huschen dazwischen wie Glühwürmchen hin und her. Hier und da rollt schwarzer Rauch durchs Bild, wenn ein Angstgedanke da ist, oder ein roter Blitz zuckt, wenn eine Situation aufkommt, die mich wütend macht oder gemacht hat. All diese Gedanken und Gefühle in einzelner Form, würden hektisches Chaos verursachen. Aber in meiner Kristallkugel, da kann ich zusehen und beobachten, ohne direkt beteiligt zu sein. Ich sehe zu, greife aber nicht einen Gedanken auf, um ihn näher zu betrachten. Es ist, als würde ich 360° Rundumsicht haben, alles zur gleichen Zeit. Manchmal löst die Achtsamkeit einen kurzen Moment der Panik aus. Wir sind es gewohnt, unsere Gedanken zu sortieren und zu priorisieren, nicht alle auf einmal wahrzunehmen. Die Emotionen liegen in der Regel eine Schicht unter den Gedanken und lenken sie wie ein Netz aus Weichen. Sie so bloß zu legen und wirklich direkt wahrzunehmen, das kann sich ziemlich überwältigend anfühlen. Doch sobald wir im Jetzt angekommen sind, fühlen wir die Zeitlosigkeit und alles außer dem Moment tritt einen Schritt zurück, denn für diesen Moment ist es unwichtig. Das Gefängnis unserer Gedanken löst sich auf und zurück bleiben nur Ruhe und unendlich viele Möglichkeiten.

Willkommen mitten im Universum. Von Moment zu Moment.

Besucht ihre Seite, die Texte sind sehr lesenswert! 🙂

Thema Achtsamkeit von Luisa